Herzlich Willkommen bei Dr. Uli Schmiddem,
Ihrem Schulter­spezialisten in Neuss

Dr. Schmiddem

Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Praxis in der Rheintorklinik Neuss bildet die konservative (nicht-operative) und operative Behandlung funktions- und schmerzbeeinträchtigter Schultergelenke.

Von der Untersuchung und Beratung über die Behandlung mit ggf. Operation bis hin zur Nachbehandlung und Rehabilitation begleiten wir Sie durchweg. Die gesamte Behandlung bleibt somit in einer Hand, das schafft Vertrauen. Ziel ist es immer, soweit sinnvoll, die konservativen Therapieoptionen auszuschöpfen und eine Operation zu vermeiden. In unserer Praxis können wir alle gängigen konservativen Therapien wie z.B. Infiltrationen, Stoßwellentherapie etc. anbieten. Trotz der Vielzahl an durchgeführten Schulter­opera­tionen ist es uns ein besonderes Anliegen, dass die meisten Schulter­beschwerden konservativ zur Ausheilung gebracht werden können.

Sollten sich Patient und Behandler gemeinsam zu einer operativen Therapie entscheiden, können wir den Eingriff mit allen modernen offenen und arthroskopischen (minimal-invasiven) Verfahren und Techniken vor Ort in den Räumlichkeiten der Rheintorklinik sowohl ambulant als auch stationär anbieten. Soweit möglich und sinnvoll, werden alle Eingriffe komplett minimal-invasiv durchgeführt.

Wir behandeln sowohl gesetzlich als auch privat versicherte Patienten und Selbstzahler. Zögern Sie also nicht uns anzusprechen, wir freuen uns auf Sie.

Herzlichst Ihr
Dr. med. Uli Schmiddem

Weitere Informationen finden Sie auf der Website unserer
orthopädischen Gemeinschaftspraxis ↗

Dr. med. Uli Schmiddem

Uli Schmiddem ist promovierter Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie mit den Zusatzbezeichnungen Sportmedizin, Manuelle Therapie und Notfallmedizin. Er ist ein von der DVSE (Deutsche Vereinigung für Schulter- & Ellenbogenchirurgie) ↗ zertifizierter Schulter- und Ellenbogenchirurg.

Dr. Schmiddem absolvierte einen großen Teil seiner chirurgischen Ausbildung in der Schweiz, ehe er in die Abteilung für Unfallchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover wechselte und dort seine Facharztausbildung abschloss. Er absolvierte jeweils ein einjähriges Fellowship (Stipendium) für Schulter- und Ellenbogenchirurgie am University Hospital Geelong in Australien sowie am University Hospital Coventry and Warwickshire in Grossbritannien. Beide Auslandsaufenthalte boten die Gelegenheit eng mit international renommierten Spezialisten der Schulter- und Ellenbogen­chirurgie zusammenzuarbeiten und eine fundierte klinische und wissenschaftliche Expertise aufzubauen. Weiterhin war Dr. Schmiddem Oberarzt mit dem Schwerpunkt Schulter- und Ellenbogen­chirurgie im St. Josef Krankenhaus in Essen-Kupferdreh sowie zuständig exklusiv für Schulter- und Ellenbogen­beschwerden in der Sportklinik Duisburg. Seit 2023 ist er Praxismitinhaber der orthopädischen Gemeinschaftspraxis ZBO Neuss.

Zusätzlich zu der klinischen Tätigkeit publizierte Dr. Schmiddem verschiedene Artikel zu schulterchirurgischen Themen in internationalen Fachzeitschriften und präsentierte diese auf Kongressen.

Dr. med. Uli Schmiddems Publikationen (PDF) ↗

Dr. schmiddem
DVSE Zertifikat

Unsere Leistungen

Operationen an der Schulter

  • minimal-invasive (arthroskopische) Erweiterung des Subakromialraumes/ Behandlung des Impingement Syndroms
  • minimal-invasive (arthroskopische) Schultereckgelenksresektion
  • minimal-invasive (arthroskopische) Kalkdepotausräumung
  • minimal-invasive (arthroskopische) Stabilisierung des Schultergelenks nach Schulterverrenkungen/-luxationen
  • minimal-invasive (arthroskopische) Naht der Rotatorenmanschette
  • minimal-invasive (arthroskopische) Fixation/Tenodese oder Lösung/Tenotomie der langen Bizepssehne
  • minimal-invasive (arthroskopische) Behandlung von Schulter­eckgelenks­verrenkungen
  • offene, knöcherne Stabilsierung der Schulter (Operation nach Latarjet)
  • Gelenkersatz der Schulter
    • Inverse Schulterprothese
    • Anatomische Schulterprothese
    • Teilprothese

Operationen am Ellenbogen

  • Operationen bei Tennisellenbogen
  • Freilegung/Neurolyse des Nervus ulnaris beim Nervus Ulnaris Kompressionssyndrom
  • Wiederanheftung/Refixation der körperstammfernen/distalen Bizepssehne
  • Wiederanheftung/Refixation der körperstammfernen/distalen Trizepssehne
  • minimal-invasive Operationen/Arthroskopien des Ellenbogengelenks

konservative Therapie

  • Infiltrationstherapie mit Lokal­anästhetika, Kortison, ACP (Autologes Conditioniertes Plasma) und biologischen Präparaten
  • Ultraschalltherapie
  • Stoßwellentherapie
  • Akupunktur
  • Kinesiotaping
  • Verordung von orthopädischen Hilfsmitteln

Dr. Schmiddems Schulterwissen

Was ist das?
Das Impingementsyndrom beschreibt ein Engpasssyndrom zwischen Schulterdach (Akromion) und Oberarmkopf mit bewegungsabhängiger Einklemmung der dazwischen verlaufenden Supraspinatussehne und des Schleimbeutels.

Woher kommt es?
Eine mechanische Einengung, z. B. durch die Form des Schulterdaches, Verknöcherungen des Schulterdaches und z. T. auch eine Prominenz des coracoacromialen Bandes, ist meist ursächlich (mechanisches Outlet-Impingement).

Welche Beschwerden?
Typische Beschwerden eines Impingementsyndromes sind bewegungsabhängige Schulterschmerzen, häufig bei der Abspreizung des Armes vom Körperstamm. Auch Arbeiten über Kopf sind oftmals schmerzhaft.

Was tun?
Subacromialsyndrome ohne wesentliche mechanische Einengung können meist konservativ (ohne Operation) behandelt werden. Bei ausbleibender Symptomlinderung unter konservativer Therapie oder mechanischer Ursache empfiehlt der Schulterspezialist ggf. eine arthroskopische Erweiterung des Raumes zwischen Schulterdach und Oberarmkopf (subacromiale Dekompression).

Postoperative Nachbehandlung:
Die Schulter wird nach der Operation eines Impingementsyndromes evtl. für einige Tage in einer einfachen Schulterbandage zur Schmerztherapie und Wundheilung ruhiggestellt. Prinzipiell darf die Schulter direkt im Anschluss an die Operation schmerzadaptiert aktiv bewegt werden.

Gut zu wissen:
Kurzfristig bestehende Beschwerden als Folge eines Impingementsyndromes können in der Regel konservativ behandelt werden. Allerdings können erhebliche mechanische Einengungen langfristig zu Läsionen der Rotatorenmanschette führen.

Was ist das?
Die Schultereckgelenksarthrose ist ein degenerativer Verschleiß des kleinen, im Wesentlichen starre Gelenks zwischen Schlüsselbein und Schulterdach (Akromion).

Woher kommt es?
Das Schultereckgelenk ist als Verbindung zwischen dem Schulterblatt und dem Schlüsselbein die einzige Verbindung zwischen der oberen Extremität und dem Körperstamm. Dadurch kommt es insbesondere bei körperlich schwer arbeitenden Menschen aber auch bei Überkopfsportlern zu einer hohen Belastung mit konsekutivem Verschleiß des Gelenks. Dieser Verschleiß kann Schmerzen verursachen.

Welche Beschwerden?
Eine symptomatische Schultereckgelenksarthrose macht sich üblicherweise durch Schmerzen beim Anheben des Armes gegen Widerstand bemerkbar. Häufig ist ein Liegen auf der betroffenen Körperseite schmerzhaft und in Folge dessen der Schlaf gestört. Zum Teil ist das Tragen von z. B. einem Rucksack oder selbst eines BHs unangenehm bis schmerzhaft. Klassisch ist auch die Schmerzausstrahlung Richtung Hals.

Was tun?
Konservative (ohne Operation) Therapiemethoden der Schultereckgelenksarthrose können versucht werden, sind aber limitiert und helfen häufig nur kurzzeitig. Als operative Therapie bei ausbleibender Beschwerdefreiheit unter nicht-operativer Therapie empfiehlt der Schulterspezialist ggf. einen kleinen, arthroskopischen Eingriff bei dem einige Millimeter des Schlüsselbeines und des korrespondierenden Schulterdaches abgetragen werden.

Postoperative Nachbehandlung:
Die Schulter wird nach der Operation einer Schultereckgelenksarthrose für ca. 1 Woche in einer Schulterbandage zur Schmerztherapie und Wundheilung ruhiggestellt. Prinzipiell darf die Schulter direkt im Anschluss an die Operation schmerzadaptiert aktiv bewegt werden, Belastungen oberhalb der Schulterhöhe sollten aber für zumindest 6 Wochen vermieden werden.

Gut zu wissen:
Daten aus dem australischen Gelenksprothesenregister (einer der größten Prothesendatenbanken weltweit) von 2022 zeigen, dass in über 90% die Standzeit (Haltbarkeit bis die Prothese ausgetauscht werden muss) von Inversen Schulterprothesen mindestens 10-14 Jahre und länger beträgt (link ↗).

Was ist das?
Kalkablagerungen in einer oder mehreren Sehnen der Rotatorenmanschette. Die Erkrankung folgt einem phasenhaften Verlauf.

Woher kommt es?
Die Ursache der Kalkschulter ist nicht definitiv geklärt. Diskutiert wird u.a. eine Minderdurchblutung der Sehnen, die zu einer Kalkablagerung führen könnte.

Welche Beschwerden?
Typischerweise kommt es bei der Kalkschulter zu akut einsetzenden, heftigsten Schulterschmerzen. Häufig besteht ein wellenförmiger Verlauf mit Phasen erheblichster Schmerzen und annähernd symptomfreien Phasen.

Was tun?
Prinzipiell ist die Kalkschulter eine selbstlimitierende Erkrankung, der zeitliche Verlauf ist aber nicht absehbar und kann Jahre dauern. Subacromiale Infiltrationen können zu einer raschen Beschwerdelinderung führen, dies aber meist nur von kurzfristiger Dauer. Die Stoßwellentherapie ist eine konservative (nicht-operative) Behandlungsoption, zeigt sich in der eigenen Erfahrung v.a. bei kleineren Kalkdepots erfolgreich. Bei anhaltenden Beschwerden liefert die arthroskopische Kalkausräumung gute und reproduzierbare Ergebnisse.

Postoperative Nachbehandlung:
Die Schulter wird nach der Operation für einige Tage in einer Schulterbandage zur Schmerztherapie und Wundheilung ruhiggestellt. Prinzipiell darf die Schulter direkt im Anschluss an die Operation schmerzadaptiert aktiv bewegt werden.

Gut zu wissen:
Eine Kalkschulter lässt sich sehr einfach mittels einer Ultraschalluntersuchung und/oder eines Röntgenbildes diagnostizieren.

Was ist das?
Durch eine Verdickung der Schulterkapsel und der glenohumeralen Bänder kommt es bei der Schultersteife zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung der Schulter. Es handelt sich um eine phasenhaft verlaufende, selbstlimitierende Erkrankung mit einer zu erwartenden Selbstheilung nach ca. 6 Monaten bis hin zu mehreren Jahren.

Woher kommt es?
Stoffwechsel- und Hormonsystemerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen gelten als Risikofaktoren für die Entwicklung einer Schultersteife. Häufig kann aber keine konkrete Ursache für die Erkrankung festgestellt werden.

Was tun?
Aufgrund des selbstlimitierenden Verlaufes der Schultersteife steht eine konservative (nicht-operative) Therapie mit dem Ziel der Symptomlinderung im Vordergrund. In schweren und langwierigen Fällen führt der Schulterspezialist eine arthroskopische Lösung der Gelenkkapsel (Arthrolyse) durch. Durch diesen Eingriff kann ein rascher Zugewinn an Beweglichkeit und eine Abnahme der Schmerhaftigkeit erreicht werden.

Postoperative Nachbehandlung:
Eine Ruhigstellung der Schulter in der Schulterbandage ist nicht angezeigt, da direkt im Anschluss an die Operation eine rasche und intensive Bewegungstherapie der Schulter durchgeführt werden soll um die durch die Arthroskopie verbesserte Schultergelenksbeweglichkeit so weit wie möglich zu erhalten.

Gut zu wissen:
Nicht wenige Patienten erleiden eine Schultersteife nacheinander an beiden Schultern.

Was ist das?
Der Oberarmkopf des Menschen ist frei beweglich an verschiedenen Bändern und an vier Muskeln mit ihren Sehnenansätzen aufgehängt, die als Führungsstruktur des Gelenks dienen. Diese Muskel-Sehnen-Platte wird als Rotatorenmanschette bezeichnet. Eine Ruptur bezeichnet den Riss einer oder mehrerer dieser Sehnen der Rotatorenmanschette.

Woher kommt es?
Rotatorenmanschettenrupturen können u.a. durch eine Einengung zwischen Schulterdach und Oberarmkopf, degenerativen Verschleiß oft in Folge einer Minderdurchblutung oder traumatisch bedingt entstehen. Das Spektrum von Rotatorenmanschettenläsion reicht von der Sehnenreizung über Teilrisse bis hin zu kompletten, weit zurückgezogenen Massenrupturen.

Was tun?
Sehnenreizung können meist ohne Operation zur Ausheilung gebracht werden. Bei Sehnenrissen muss eine individuelle Betrachtung der Situation des Patienten, der Größe des Risses und der Muskelqualität der Rotatorenmanschette durchgeführt werden. Nicht alle Risse der Rotatorenmanschette müssen operiert werden. Empfiehlt der Schulterspezialist eine Operation, wird diese im eigenen Vorgehen arthroskopisch (minimal-invasiv in Schlüssellochtechnik) durchgeführt.

Postoperative Nachbehandlung:
Nach der Operation einer Rotatorenmanschettenruptur durch den Schulterspezialisten wird die Schulter für 4-6 Wochen in einer Schulterbandage ruhiggestellt. Die Schulterbandage sollte in dieser Zeit lediglich zur Körperhygiene, zum Essen und während der Krankengymnastik abgenommen werden. Während der ersten 4-6 Wochen darf die operierte Schulter lediglich passiv mobilisiert werden.

Gut zu wissen:
Zu einer Selbstheilung einer Rotatorenmanschettenruptur kommt es nicht. Im Gegenteil, im Regelfall vergrößert sich die Ruptur im Laufe der Zeit.

Was ist das?
Es kommt zu einer unfreiwilligen Auskugelung (Luxation) des Schultergelenks. Die Schulter ist aufgrund ihrer Anatomie einerseits sehr beweglich, andererseits aber auch sehr anfällig für eine Luxation.

Woher kommt es?
Eine Schulterluxation tritt initial meist durch einen Unfall auf. Häufig kommt es bei jüngeren Patienten nach dem Erstereignis zu wiederholenden Luxationen, welche dann zum Teil im Rahmen von Bagatellbewegungen auftreten.

Was tun?
Bei Patienten unter 30 Jahren kann aufgrund des Risikos von wiederholenden Luxationen bereits nach einer Erstluxation eine stabilisierende Operation diskutiert werden. Spätestens bei wiederholt auftretenden Luxationen wird der Schulterspezialist in der Regel zu einer Stabilisierungsoperation raten. In schwereren Fällen muss die Stabilisierung ggf. durch die Versetzung eines Knochenblockes auf die Gelenkpfanne durchgeführt werden. Bei älteren Patienten kann eine Schulterluxation oftmals ohne Operation behandelt werden.

Postoperative Nachbehandlung:
Nach der Operation einer Schulterinstabilität wird die Schulter für 6 Wochen in einer Schulterbandage ruhiggestellt. Die Schulterbandage sollte lediglich zur Körperhygiene, zum Essen und während der Krankengymnastik abgenommen werden. Von Kontakt- und Risikosportarten sollte für ca. 6 Monate nach der Operation Abstand genommen werden.

Gut zu wissen:
Willkürlich auslösbare Schulterverrenkungen stellen keine Operationsindikation dar.

Was ist das?
Es muss unterschieden werden zwischen einem Riss der körpernahen (an der Schulter) Bizepssehne und der körperfernen (an dem Ellenbogen) Bizepssehne. Körpernah gibt es 2 Köpfe des Bizepsmuskels, es kommt meist zu einem Riss der langen Bizepssehne.

Woher kommt es?
Körpernah kann es durch degenerativen Verschleiß oder einer Instabilität der langen Bizepssehne zu einer Vorschädigung kommen. In der Folge genügt häufig eine Bagatellbelastung um einen Riss der langen Bizepssehne herbeizuführen. Die körperferne Bizepssehne reißt dagegen meist durch eine direkte oder indirekte erhebliche Krafteinwirkung. Es sind hauptsächlich junge, sportliche Männer betroffen. Begünstigt werden Rupturen durch anabole Steroide.

Was tun?
Während körpernahe Bizepssehnenrupturen in aller Regel keiner operativen Therapie bedürfen, sollten Rupturen der körperfernen Bizepssehne im Allgemeinen refixiert werden da ansonsten eine erhebliche Kraftminderung für die Ellenbogenbeugung und insbesondere für die Einwärtsdrehung des Unterarmes zu erwarten ist.

Postoperative Nachbehandlung:
Nach Refixation der körperfernen Bizepssehne wird der Ellenbogen im eigenen Vorgehen bis zur abgeschlossenen Wundheilung in einer Oberarmgipsschiene gelagert. Anschließend wird eine frühfunktionelle Behandlung unter Vermeidung der Ellenbogenbeugung und Unterarmeinwärtsdrehung gegen Widerstand durchgeführt.

Gut zu wissen:
Die Refixation der körperfernen Bizepssehne sollte innerhalb der ersten Wochen nach der Ruptur durchgeführt werden, da es schnell zu einer Retraktion der Sehne kommen kann.

Was ist das?
Die Sprengung des Schultereckgelenks wird nach Rockwood in verschiedene Schwergrade eingeteilt. Abhängig vom Verletzungsausmaß sind die Gelenkskapsel und Bänder gezerrt oder gerissen. Bei höhergradigen Verletzungen kommt es zu einem Tiefertreten des Schulterblattes im Verhältnis zum Schlüsselbein mit einer Instabilität des Schultereckgelenks.

Woher kommt es?
In den meisten Fällen ist ein direkter seitlicher Anprall der Schulter ursächlich, etwa in Folge eines Sturzes.

Was tun?
Während niedriggradige Verletzungen ohne Instabilität konservativ (ohne Operation) behandelt werden sollten, wird der Schulterspezialist bei höhergradigen Verletzungen mit insbesondere horizontaler Instabilität des Schultereckgelenks eine Operation als individuelle Einzelfallentscheidung mit dem Patienten diskutieren. Bei akuten Verletzungen sollte eine Versorgung innerhalb der ersten 2-3 Wochen erfolgen.

Postoperative Nachbehandlung:
Nach der Operation einer Schultereckgelenkssprengung wird die Schulter für 6 Wochen in einer Schulterbandage ruhiggestellt. Höhere Belastungen wie auch Überkopfarbeit sollten für mindestens 3 Monate vermieden werden.

Gut zu wissen:
Es gibt unzählige Operationstechniken um eine Schultereckgelenkssprengung zu versorgen, jeweils mit Vor- und Nachteilen. Im eigenen Vorgehen wird eine arthroskopische (minimal-invasive) Seilzugtechnik favorisiert. In Bezug auf die Schulterfunktion gibt es im Langzeitverlauf keinen eindeutig wissenschaftlich belegten Vorteil der operativen Therapie gegenüber der konservativen Therapie, dies gilt auch für die meisten höhergradigen Verletzungen.

Was ist das?
Eine Arthrose beschreibt die Schädigung des Gelenkknorpels bis hin zum vollständigen Verlust des Gelenkknorpels mit Aufeinanderreiben von Knochen. Es kommt zu einer zunehmenden Einsteifung der Schulter einhergehend mit meist bewegungsabhängigen Schmerzen.

Woher kommt es?
Eine Schulterarthrose kann u. a. aufgrund von degenerativem Verschleiß, infolge von Entzündungen, Stoffwechselerkrankungen, rezidivierenden Luxationen oder auch als posttraumatischer Folgezustand entstehen.

Was tun?
In frühen Arthrose Stadien kann eine konservative Therapie helfen. In fortgeschrittenen Fällen kann der Schulterspezialist den Patienten bei entsprechendem Leidensdruck mit einer anatomischen oder Inversen Schulterendoprothese gut helfen. Ziel einer Schulterendoprothese ist in erster Linie die Reduktion der Schmerzen und, vor allem bei der anatomischen Prothese, eine Verbesserung des Bewegungsausmaßes der Schulter. Voraussetzung für die Verwendung einer anatomischen Prothese ist die Unversehrtheit der Rotatorenmanschette.

Postoperative Nachbehandlung:
Nach der Implantation einer Schulterprothese wird die Schulter für 4-6 Wochen in einer Schulterbandage ruhiggestellt. Die Schulterbandage sollte lediglich zur Körperhygiene, zum Essen und während der Krankengymnastik abgenommen werden.

Gut zu wissen:
Daten aus dem australischen Gelenksregister (einer der größten Prothesen-Datenbanken der Welt) zeigen, dass in ca. 90% die Lebensdauer von Inversen Schulterprothesen 10 Jahre und länger beträgt.

Was ist das?
Die Rotatorenmanschette liegt dem Oberarmkopf als eine Art Haube eng an. Kommt es zu einem Riss der Rotatorenmanschette, tritt der Oberarmkopf bei Größenzunahme des Risses durch diesen Riss hindurch. Es kommt zu einer Dezentrierung des Schultergelenks, häufig mit Ausbildung von Beschwerden.

Woher kommt es?
Als Folgeszustand chronischer, großer Rotatorenmanschettenrupturen.

Was tun?
Abhängig vom Leidensdruck des Patienten kann durch den Schulterspezialisten eine Versorgung mittels einer inverser Schulterprothese (Umkehrprothese) durchgeführt werden. Im Unterschied zu der anatomischen Schulterprothese, ist die Inverse Schulterprothese durch den Tausch der Position von Pfanne und Kopf und als Folge einer Veränderung des Gelenkdrehzentrums nicht auf die Unversehrtheit der Rotatorenmanschette angewiesen.

Postoperative Nachbehandlung:
Nach der Implantation einer Inversen Schulterprothese wird die Schulter für 4-6 Wochen in einer Schulterbandage ruhiggestellt. Die Schulterbandage sollte lediglich zur Körperhygiene, zum Essen und während der Krankengymnastik abgenommen werden.

Gut zu wissen:
Daten aus dem australischen Gelenksprothesenregister (einer der größten Prothesendatenbanken weltweit) von 2022 zeigen, dass in über 90% die Standzeit (Haltbarkeit bis die Prothese ausgetauscht werden muss) von Inversen Schulterprothesen mindestens 10-14 Jahre und länger beträgt (link ↗).

Die Informationen sind für den medizinischen Laien bestimmt. Zur besseren Verständlichkeit der teils komplexen Krankheitsbilder werden diese hier vereinfacht erklärt. Selbstverständlich wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Auch kann die Darstellung nicht die Konsultation eines Schulterspezialisten ersetzen.